Hinfahrt und Terschelling (04.09.-09.09.)

Wir machen uns dieses Jahr noch einmal auf den Weg, um auch noch etwas vom Spätsommer zu haben. Ziel ist diesmal Holland und eine Wettervorhersage, die eine ganze Weile stabiles Ostwindwetter verspricht, motiviert uns zum Aufbruch. Seit der Rückkehr von unserem Ostseetörn haben wir unsere Aries eingebaut, denn die Möglichkeiten einer Windsteueranlage haben wir doch sehr vermisst und freuen uns darauf, sie jetzt auch einmal testen zu können.

Die Windvorhersage ist günstig mit stetigem und nicht allzu starkem Ostwind, also planen wir den Hinweg zu den westfriesischen Inseln als Nachtfahrt – das hätten wir uns ohne die Erfahrungen der wiederholten Nachtfahrten auf der Ostsee sicher nicht getraut! Und so finden wir uns in der Nacht vom 4. auf den 5. September auf der Nordsee bei perfekten Bedingungen wieder und die Aries funktioniert spontan schon ziemlich gut … so unkompliziert hatten wir uns das gar nicht vorgestellt. Nur die Fischer, die in Küstennähe wilde Zick-Zack-Kurse fahren und nicht selten auch ihr AIS nicht aktiviert haben, machen uns das Leben ein wenig schwer und verlangen ständige Aufmerksamkeit.

Morgenstimmung vor den westfriesischen Inseln

Am 2. Tag verlässt der Wind uns schon am Morgen sehr gründlich, doch unter Motor kommen wir am Nachmittag gut in Terschelling an. Der Hafen ist um diese Zeit nicht übermäßig voll und so kommen wir gut unter. Wir haben beschlossen, auch einige Tage zu bleiben, so dass wir keinen Zeitdruck haben und an diesem Abend erst einmal recht früh erschöpft in die Koje fallen.

Am Morgen werden dann die Fahrräder ausgepackt und eine Inselerkundung steht auf dem Plan: immer nach Osten, bis die Insel zu Ende ist und zur Belohnung Koffie met Appelgebak an der frischen Luft. Terschelling hat eine gute Größe, um mit dem Fahrrad erfahren zu werden und davon machen wir während unserer Zeit dort auch ausgiebig Gebrauch.

Gute Stimmung beim Festival

Unterwegs fallen uns die vielen Menschen in Petticoats und Lederjacken auf, die nach Midsland unterwegs sind und tatsächlich findet dort gerade ein Rock’n’Roll-Festival statt mit allem was dazugehört: gepunktete Röcke, enge Blusen, sorgfältig frisierte Schmalztollen, alte amerikanische Autos und sehr charmante Livemusik, die viele der Besucher zu einem Rock’n’Roll direkt vor der Bühne animiert. Wir lassen uns von der guten Stimmung anstecken und schauen uns ausgiebig um … und schon ist ein weiterer Tag wie im Flug vergangen. Doch auch zu Fuß sind wir unterwegs, erkunden die Dünen und den Strand und stöbern auch ein wenig durch den Wald, denn um diese Jahreszeit sprießen die Pilze wie im Sprichwort dem Boden und machen neugierig – schließlich wachsen in diesen sandigen Nadelwäldern durchaus andere Arten als bei uns.

Dann aber zieht es uns weiter und so brechen wir am Nachmittag des 9. Septembers für die kurze Überfahrt nach Vlieland auf. Der Weg ist nicht gerade weit (13 NM) und dank optimaler Gezeitenplanung kommen wir sehr entspannt und nur unter Einsatz des Klüvers hinüber auf die andere Insel und richten uns dort gemütlich ein – gerade rechtzeitig, um den Abend entspannt mit Rotwein ausklingen zu lassen.