Werftzeit (04.04. – 30.04.)

Anfang April geht es endlich zurück nach Astypalaia, wo die Orion den ganzen Winter verbracht und tapfer allen Stürmen getrotzt hat; wie immer nach langer Abwesenheit ist es spannend, zum ersten Mal unter Deck zu gehen und zu prüfen, ob alles an Bord in Ordnung ist … aber ja, außer etwas abgestandener Lust gibt es nichts zu bemängeln!

Mit neuem Antifouling …

Also kann die Arbeit gleich losgehen: zunächst gibt es einige Schäden zu beseitigen, unter Wasser die Schrammen von der etwas verunglückten Wasserung vor zwei Jahren, und an Deck kleinere Roststellen unter der Genuaschiene und dem Mastfuß. Es zeigt sich, dass selbst der heftige Aufschlag auf den Trailer die 2K-Epoxidbeschichtung nicht beschädigt hat, nur das Antifouling und der Primer sind komprimiert und weggeschoben; aber um ganz sicher zu gehen, dass es nicht doch Haarrisse gibt, die sich mit der Zeit entwickeln, werden diese Stellen ebenso wie die an Deck mit viel Gefühl sandgestrahlt, um einen kontrollierten Übergang auf die Epoxidschicht zu erreichen, und dann neu beschichtet.

… und bereit zum Wassern!

In Folge der Arbeiten am Mastfuß bekommt auch der Aufbau eine neue Schicht weißen Lacks, und das Laufdeck wartet eh seit Jahren auf eine Auffrischung der Anti-Slip-Farbe. Unterwasser wird neues Antifouling aufgebracht, der blaue Streifen überm Wasserpass wird auch aufgefrischt, ebenso alles Holz im Cockpit; und außerdem gibt es natürlich noch tausenderlei Kleinigkeiten (von denen mansche sich als gar nicht so klein herausstellen): die neu genähte Sprayhood (in hitzefreundlichem Weiß) muss montiert werden, am Mast stehen ein paar Arbeiten an, ein paar Stecker und Kabel wollen erneuert werden, und die Abpumpleitung für das Abwasser bekommt einen zusätzlichen Absauganschluss (in der Türkei ist das vorgeschrieben). Eine ganze Menge Arbeit – und die Zeit ist knapp bemessen. Zunächst spielt das Wetter noch mit, aber dann dreht der Wind auf Südost – für Lackierarbeiten ist die Luft zu feucht und zu staubig.

Auf dem Weg zum Strand …

So wird es eine knappe Angelegenheit, aber am Mittwoch den 24. ist es endlich soweit, die Orion macht sich auf den Weg zum Strand! Diesmal geht es (glücklicherweise) nicht ganz so schnell ins Wasser, im Gegenteil: da sich die fahrbare Verlängerung für den Trailer über den Winter festgerostet hat, wird eben eine neue aus einem Laternenmast geschweißt (der Landeskundige fragt sich, wo auf der Insel jetzt wohl kein Licht mehr brennt …), aber nach anderthalbstündigem Aufenthalt auf dem Strand ist auch die fertig, und kurz darauf schwimmt die Orion wieder!

… und schließlich mit Mast und Segeln!

Tags drauf wird der Mast gestellt, und somit sieht sie wieder wie ein Segelboot aus – dennoch braucht es weitere 4 Tage, bis das Rigg gespannt ist, alle Segel angeschlagen sind, das laufende Gut vervollständigt und Proviant gebunkert ist. Außerdem läuft parallel natürlich das unvermeidliche Sozialprogramm, verbunden mit der Aufnahme unbeschreiblicher Mengen köstlicher Nahrungsmittel – man kann doch den Werftarbeiter nicht verhungern lassen!

So sind gut dreieinhalb Wochen wie im Fluge vergangen, eine äußerst anstrengende Zeit mit vielen Arbeitsstunden, aber wie immer auch viel Hilfe und Unterstützung von allen Seiten – allen, die sich beim Lesen hier angesprochen fühlen, sei gedankt! 🙂